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Pressemitteilung

Tschernobyl-Mahnwache in Dachau

Am Montag, dem 28. April erinnerten ca 15 Personen in Dachau an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Die Mahnwache wurde wie in den Vorjahren gemeinsam von der BN Kreisgruppe Dachau und dem ÖDP Kreisverband Dachau organisiert.

Die Teilnehmer der Tschernobyl-Mahnwache mit "Atomkraft? Nein Danke!" Fahne

Am Montag, dem 28. April erinnerten ca 15 Personen in Dachau an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Die Mahnwache wurde wie in den Vorjahren gemeinsam von der BN Kreisgruppe Dachau und dem ÖDP Kreisverband Dachau organisiert.

"Auch 39 Jahre nach Beginn der Reaktorkatastrophe sind die Folgen nicht bewältigt. Die 30 Kilometer-Zone rund um Tschernobyl ist bis heute nicht bewohnbar und wird wohl auch für tausende von Jahren unbewohnbar bleiben. Und die Sicherung des zerstörten Reaktors hat durch einen Drohneneinschlag in die neue Schutzhülle Mitte Februar einen schweren Rückschlag erlitten", so fasste der stellvertretend ÖDP Kreisvorsitzende Adrian Heim die aktuelle Situation in Tschernobyl zusammen. Gerade der andauernde Krieg in der Ukraine birgt das ständige Risiko einer erneuten radioaktiven Verseuchung von Teilen Europas, da sich nicht nur die Reaktorruine von Tschernobyl im Kriegsgebiet befindet, sondern auch das größte Atomkraftwerk Europas in Saporischja unmittelbar an der Frontlinie liegt. Ein Risiko, das in einer Welt mit steigendem Kriegsrisiko mit der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen komplett vermieden werden kann.

Viele Teilnehmer teilten persönliche Erinnerungen an die Tage vor 39 Jahren. Dazu gehörten fehlende Informationen und große Verunsicherungen in der Bevölkerung verbunden mit dem ständigen Gefühl, dass nicht nur der damals sogenannte Ostblock, sondern auch unsere eigenen Politiker die Ausmaße der Reaktorkatastrophe vertuschen wollten.

Adrian Heim erinnerte auch daran, dass der Atomausstieg in Deutschland trotz der Abschaltung der letzten Atommeiler noch nicht vollendet ist. "Der Rückbau der Reaktoren kostet uns noch viel Zeit und Geld. Und überall über ganz Deutschland verteilt haben wir riesige Mengen von Atommüll in unsicheren Endlagern stehen. Der Atomausstieg ist erst vollendet, wenn alle Reaktoren zurückgebaut und alle Brennelement-Fabriken stillgelegt sind, und wenn der Atommüll aus den unsicheren Zwischenlagern in ein möglichst sicheres Endlager gebracht wurde. Das ist ein Problem, das wir leider als Altlast unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen werden".

Autor/in:
Adrian Heim
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