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Pressemitteilung

„Die Energiewende muss sozial gerecht gestaltet werden“

Vortrag in Erdweg - Dr. Michael Stöhr erläuterte, wie die Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien gelingen kann.

Dr. Michael Stöhr

m Dienstag, dem 30. Januar versammelten sich im Hotel Zachskorn in Erdweg knapp 20 Personen, um von Dr. Michael Stöhr zu hören, wie die Energiewende gelingen kann. Das Fazit des Referenten: „Grundsätzlich genügen 2% der Fläche, um Deutschland vollständig aus erneuerbaren Energien zu versorgen, vor allem aus Wind und Sonne. Und die Energiewende muss sozial gerecht gestaltet werden.“

Als Schlüssel für den sozialen Ausgleich sieht Dr. Michael Stöhr die Gründung von Energiegemeinschaften nach EU-Recht. Damit ist sichergestellt, dass die Verbraucher kostengünstig selbst produzierten Strom beziehen können. Gewinne bleiben vor Ort und gehen nicht an die großen Energiekonzerne. Organisiert auf „Quartiersebene“ (Wohnblock, Stadtteil, ländliche Kommune) kann die Versorgung mit erneuerbarer Energie (Strom und Wärme) kostengünstig und robust realisiert werden. So können z.B. die nötigen Strom­speicher auf Quartiersebene bereitgestellt werden. Das ist effektiver und kostengünstiger als kleine Batterien in jedem Haus, wie sie heute häufig zusammen mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) verbaut werden.

Grundsätzlich kann in Deutschland die gesamte benötigte Energie mit PV-Anlagen auf Gebäuden erzeugt werden. Aber das ist nicht optimal, da dann extrem große Stromspeicher benötigt werden. Wind und Sonne ergänzen sich gut und sollten kombiniert werden.

Aktuell werden 17% der Ackerfläche, das sind 6% der Fläche Deutschlands, zum Anbau von Energiepflanzen verwendet. „Das wollen wir als ÖDP reduzieren. Wenn wir nur 1% von diesen 6% für Freiflächen-PV-Anlagen nehmen, die mit neuangelegten Biotopen kombiniert werden, und ein weiteres Prozent für Agri-PV-Anlagen, ernten wir erheblich mehr Energie pro Fläche und fördern zugleich den Natur- und Artenschutz“, so Dr. Michael Stöhr.
Und natürlich ist der Ausbau der Windenenergie nötig, gerade bei uns hier in Bayern. Dr. Michael Stöhr erläuterte: „Auf knapp 6% der Fläche Deutschlands ist der Betrieb von Windkraftanlagen im Einklang mit Natur- und Artenschutz möglich. In unserem ÖDP-Energiekonzept wollen wir nur 2% nutzen. Damit ist gesichert, dass Konflikte vermieden werden können“.

Dr. Michael Stöhr, promovierter Physiker, ist Bayerischer Landesbeauftragter der ÖDP für Klimaschutz und Vorsitzender der Bundesprogrammkommission der ÖDP. Er ist der Spitzenkandidat der Bayerischen ÖDP bei der kommenden Europawahl und kandidiert auf Platz 2 der ÖDP Bundesliste.
Dr. Michael Stöhr arbeitet seit 1987 auf europäischer Ebene und seit 1992 zu erneuerbaren Energien. Seit 2001 ist er selbst zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt, wurde Deutscher Energiesparmeister 2006, hat in seinem Stadtteil in München zwei Bürger-Photovoltaikgesellschaften gegründet und geleitet sowie ein ökologisch-soziales Genossenschaftswohnprojekt aufgebaut. 1998/99 arbeitete er bei den Bayerischen Solarinitiativen an einem Vorentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit.

Dagmar Hamberger/Lydia Bartmann
Vorsitzende
ÖDP Kreisverband Dachau

Autor/in:
Adrian Heim
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