Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

persönlicher Kommentar

Weniger heizen - ein Erfahrungsbericht

Die Klimakatastrophe und der Krieg in der Ukraine rütteln uns auf. Viele von uns sind geschockt beim Blick auf die Heizungsrechnung. Energiesparen ist angesagt. Was können wir tun, was ist möglich?

Hier mein Erfahrungsbericht:

Im Winter 16/17 haben mein erwachsener Sohn und ich unseren Heizöl-Verbrauch mehr als halbiert, indem wir unsere Räume nur noch auf 18°C heizten.

Weil es so gut lief, wollten wir seit Winter 17/18 austesten, wann es unbehaglich wird.

Fazit: Wenn ich viel am Laptop arbeitete, wurde es unter 13 °C im Raum an den Fingern unangenehm.

Sehr angenehm aber war:

  • der buchstäblich kühle Kopf
  • der erholsamere Schlaf
  • die Luft, wegen der normalen relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 50 %
  • dass ich keine Erkältungen mehr bekam! Auch mein Sohn nicht.
  • der Spaß an der Herausforderung.
  • die Einsparung von mehr als 3/4 unseres bisherigen Heizölverbrauchs! (Zuletzt 7/8 weniger)  

Die wenigen Nachteile bei 12 - 16°C:

  • Unterhemd anbehalten beim Zubettgehen.
  • Vorm Aus-dem-Haus-gehen: Klamotten ausziehen.

Wie ist ein Leben bei so ungewöhnlich niedrig erscheinenden Raumtemperaturen möglich?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass man sich schnell auf geänderte Temperatur- und Arbeitsbedingungen einstellen kann. (Sogenannter Zwiebellook). Denn in Küchen oder bei Sonneneinstrahlung in Südräumen kann es schnell über 5 Grad wärmer werden. Auch körperliche Anstrengung kann den Wärmebedarf schnell absenken.

Wichtig ist:

  • Nie frieren!
  • Nie schwitzen!
  • Keine Unbehaglichkeit!
  • Keine kalten Füße!
  • Keine Askese!
  • Alle Mitbewohner müssen die Temperaturen mögen!

Unsere Hilfsmittel im Haus:

  • Leicht wattierte Überziehhemden (sogenannte Holzfällerhemden, aber nur die ohne Innenfell)
  • weite Überziehhosen (zum Teil  als Thermohose)
  • abgeschnittene Sockenoberteile als Hand- und Pulswärmer.
  • Wärmflasche bzw. Heizdecke hilft beim Einschlafen
  • Je eine bezogene Bettdecke für den Sommer und eine für den Herbst. die man bei Bedarf übereinander legen kann.

Wollsachen oder dicke Decken waren meist zu warm und bewirkten so, dass man schwitzte.

Inzwischen habe ich sogar Büroarbeitstemperaturen von 8-10 °C ausgetestet, wenn alle Kinder ausgeflogen waren. Dann muss ich mich zusätzlich in zwei Decken einkuscheln und brauche Handschuhe mit abgeschnittenen Fingerspitzen.

An sonnigen Tagen wird es in den Südräumen OHNE Heizung rund 14°C trotz 24h-Durchschnittstemperaturen um den Gefrierpunkt, in den Nordräumen 8-10 °C. Wir brauchen also an solchen Tagen (zumindest in den Südräumen) nicht zu heizen. Keinesfalls sollte man aber die Raumtemperatur unter 5 °C abfallen lassen, weil sonst die Gefahr zu groß ist, dass Leitungen in den Wänden einfrieren.

Ich bin überzeugt: Weniger heizen wird auch DIR nützen! Und weniger heizen schadet Putins Krieg, weil er sein Erdgas und Erdöl nicht mehr verkaufen kann!

Heinrich Bömeke, Dachau

Zurück

Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.